Tatort Altbau 2

Die EnEV 2009 und ihre Auswirkungen auf Denkmale

Am 26. März 2009 fand auf der Festung Ehrenbreitstein die zweite Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Handwerkskammer Koblenz, Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz statt. Thema war die EnEV 2009 und ihre Auswirkungen auf Denkmale.

Die EnEV 2009 und ihre Auswirkungen auf Denkmale
© Platzhalter (Carsten Nessler)

In dem ersten Vortrag führte Dipl.-Bauing. Sven Jakubetz vom Institut für Baukonstruktion der Universität Dresden in die Grundlagen der neuen Energieeinsparverordnung. Die Veränderungen der EnEV 2009 betreffen u.a. die Steigerung des Anforderungsniveaus an Neubau und Bestand. Diese bergen sowohl Chancen als auch Risiken für Baudenkmale. Jakubetz stellte Praxisbeispiele und Lösungsmöglichkeiten durch Detaillösungen und intelligente Gebäudetechnik vor.

Im Anschluss referierte Dipl.-Bauing. Rainer Feldmann, regionaler Partner der dena im Modellvorhaben Niedrigenergiehaus im Bestand, Darmstadt über Fördermöglichkeiten bei energetischen Sanierungsmaßnahmen am Baudenkmal, von der Steuerabschreibung bis zu zinsgünstigen wohnwirtschaftlichen KfW-Krediten. Er verwies auf den Leitfaden „Energieeinsparung und Denkmalschutz“ von der dena und die dort auch angegeben Checklisten. An einem Fachwerkhaus in Babenhausen erläuterte er die Umsetzung der EnEV –30% Standard bei gleichzeitigem Erhalt des historischen Erscheinungsbildes.

Dr.-Ing. Markus Fritz-von Preuschen von der GDKE - Direktion Landesdenkmalpflege konstatierte, dass Druck zur energetischen Optimierung von Bestandsgebäuden auf deren Eigentümer wächst. Zugleich existiert ein unzutreffendes schlechtes Image der Baudenkmäler als „Energieschleudern“. Es werden weder der Energieverbrauch der Herstellung noch die Rückführung der verwendeten Materialien in die Stoffkreisläufe oder der Energieaufwand ihrer Entsorgung betrachtet. Den größten Erfolg im Sinne eines nachhaltigen Ressourcenverbrauchs erziele man mit der Verwendung ökologischer Baustoffe, welche die Baudenkmale häufig von vornherein erfordern. Er verwies noch einmal auf die Ausnahmeregelung für Baudenkmäler sowie auf die Fördermöglichkeiten auch seitens der staatlichen Denkmalpflege.