Tatort Altbau 1

Auftaktveranstaltung

Seinen Anfang nahm die Reihe Tatort Altbau am 23. Oktober 2008 auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.

Die von der Handwerkskammer Koblenz, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz organisierte Tagung handelte von der energetischen Optimierung historischer Bausubstanz und bildete den Auftakt zu weiteren Veranstaltungen über die denkmalgerechte Sanierung historischer Gebäude.

Auftaktveranstaltung
© HwK Koblenz

Über 200 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet trafen sich zu der von der Handwerkskammer Koblenz, der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz organisierten Veranstaltung. Neben zahlreichen Architekten und Handwerkern besuchten viele Entscheidungsträger kommunaler Genehmigungsbehörden die Fachtagung.

Die Tagung hat Grenzen und Widersprüche für die Anwendbarkeit energieeinsparender Umbaumaßnahmen im Denkmalbestand aufgezeigt, und zugleich deutlich gemacht, dass die gesetzlichen auf den heutigen Neubau ausgerichteten Vorgaben der EnEV nicht auf den historischen Baubestand übertragbar sind. Zwar gibt es auch Ausnahmen und Befreiungen von den Anforderungen der EnEV, dennoch lösen diese Vorgaben nicht das Problem der Energieeinsparung.

Eine substanzschonende und energetisch nachhaltige Bauinstandsetzung erfordert Kreativität. Aber auch kreative, dem Bauwerk gerecht werdende Modernisierungsmaßnahmen setzen eine sorgfältige Bestandsanalyse voraus.

Der Fokus bei der energetischen Bewertung nicht nur historischer Gebäude muss auf der Nutzung von Kernkompetenzen in der Gebäudediagnostik und Bauphysik liegen. Die Redebeiträge haben ein Signal gesetzt, dass die energetische Optimierung historischer Bausubstanz unter Berücksichtigung aller bauphysikalischen und gestaltungsspezifischen Gegebenheiten nur über eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gelingen kann: durch eine intensive Gebäudediagnostik können vernünftige dem Gebäude auf den Leib geschnittene die energetische Effizienz optimierende Maßnahmen sorgfältig geplant und in der Praxis umgesetzt werden.

Auf der abschließenden Exkursion zu einem vorbildlich sanierten Objekt in Koblenz Neuendorf konnten die Teilnehmer sich ein Bild von einer bauphysikalisch nachhaltigen und aus denkmalpflegerischer Sicht gelungenen Instandsetzung machen.

„Bis zum Schluss haben sich die Reihen nicht gelichtet“, so der Generaldirektor Thomas Metz, was die Brisanz und Notwendigkeit des Themas unterstreicht. „Wir machen weiter. Am 26. März 2009 bietet die Arbeitsgemeinschaft die Möglichkeit, dieses Thema in der ersten Folgeveranstaltung zu vertiefen.“

Die Fachtagung setzte wichtige Impulse für die Region aber auch zur nationalen Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen, um den fachgerechten Umgang bei der energetischen Optimierung historischer Bausubstanz weiter voranzubringen.